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Draußenzeit als Me-Time

Stille. Alleinsein. Kein Kind, das mich annölt, weil „alles immer so langweilig“ ist. Ich verstehe es ja. Auch mir hängt es zum Hals raus, das Schnitzen, Basteln, Vorlesen und Dokus schauen. Das immer zuhause sein. Begegnungen und Erlebnisse – hier im Wald fehlen sie mir nicht. Hier ist Frieden.

 

 

Es ist hell, nicht nur wegen des Schnees. Es wird insgesamt spürbar heller jetzt im Januar, die Tage werden länger. Der Jahreskreislauf nimmt mit einem hellen, kalten Winter Anlauf. Der nächste Frühling begibt sich langsam in die Startlöcher. Wusstest du, dass jetzt, mit dem Wachstum des Lichtes, bei den Rehen die schon lange befruchteten Eizellen zu wachsen und sich zu entwickeln beginnen, nachdem sie lange einfach in der Gebärmutter geruht haben? Jetzt geht es los. Auch die Vögel scheinen langsam mit Planungen zu beginnen, rufen sich immer wieder etwas zu.

 

 

Die Luft ist kalt und es ist beinahe windstill. Die Kontraste sind so stark, dass ich mich einen Moment frage, ob die roten Kiefernstämme, die meinen Weg säumen, wirklich echt sind oder doch ein Fotoplakat.

 

Ich lausche dem Knirschen des Schnees unter meinen Schuhen. Ich gehe abseits der stark frequentierten Strecken, aber wähle vorhandene Wege, damit ich einfach vorwärts gehen kann, damit es einfach weiter knirscht. Immer wieder halte ich inne, betrachte die nackten und gleichsam majestätischen Baumsilouetten. Und die Knospen. Überall Knospen unter dem Schnee. Ich stelle mir vor, wie sich bald, bald schon zarte grüne Blätter daraus entfalten.

 

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