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Mein Draußenzeitrevier

Aus der Haustür raus geht der erste Blick zu Waltraud, der mächtigen Fichte am Rande unseres Gartens. Ich halte inne und genieße ihr tiefes Dunkelgrün vor dem hellen, klaren Winterhimmel. Und dann höre ich es: Oben in Waltrauds Wipfel ist ganz schön was los, ein vielstimmiges Pfeifen, Zwitschern, Tirilieren. Entdecken kann ich nicht viel, nur zwei Amseln.

 

Bereits in den letzten wärmeren Herbsttagen stand ich viel unterm Baum und habe dieser wilden Vogelparty gelauscht und mich gefragt, was da los ist. Offensichtlich geht die Party auch im Winter weiter. Ob ich das Rätsel im Laufe des Jahres lösen kann? Spatzen scheinen es nicht zu sein, die versammeln sich im Busch neben dran.

 

 

 

Es fällt jetzt leichter Schneeregen, die Kälte zieht mit dem Wind in die Kleidung. Also schnell den Hügel hoch zum Wald, wo es windstiller sein wird.

 

 

 

Am Waldrand bleibe ich wieder stehen, lehne mich an eine Buche. Auch hier sind Amseln, ich zähle fünf Stück. Zwei von ihnen wühlen im laubbedeckten Boden. Nach Samen vielleicht?

 

Ein Rotkehlchen oben in den Wipfeln. Ein verlassenes Nest. Das ist mir noch nie aufgefallen. Jetzt im Winter, wo die Bäume kein Laub tragen, sollte ich öfter mal auf die alten Nester achten, man kann sie gut sehen!

 

 

 

Es ist verdammt matschig. Ich habe Hoffnung, im Matsch vielleicht Tierspuren zu finden. Aber ich schaffe es heute nicht tief genug in den Wald hinein und auf den Hauptwegen machen viele ihren sonntäglichen Lockdown-Spaziergang. Hier gibt es nur Spuren von Schuhen, Hunden und Mountainbikes.

 

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